top of page

Meine erste Begegnung mit Shibari - Eine Sinnliche Kunst des Fesselns

Ich wusste nicht, ob ich die Einladung meines Freundes in den BDSM-Club annehmen sollte. An diesem Abend will er dort eine Shibari-Demonstration für dominante Männer geben. Es war mir etwas peinlich, dass ich noch nie davon gehört habe und informierte mich zunächst einmal im Internet.


Ich fand heraus, dass Shibari zwar auch darauf abzielt, den Partner zu unterwerfen, der Hauptunterschied zum klassischen Bondage aber darin besteht, dass die Ästhetik und die Technik selbst im Vordergrund der sinnlichen Erlebnisse stehen. Beim Shibari werden ausschliesslich Seile verwendet.

Es bestand zwar die theoretische Option, die Einladung nicht anzunehmen, doch am Ende war ich zu neugierig und erregt von der Vorstellung, mich für diese Vorführung zur Verfügung zu stellen. Im Club war schon reger Betrieb, die Leute standen dicht aneinander und es lag eine Mischung von Gerüchen in der Luft, die mich daran erinnerten, was auf dem schummrig beleuchteten kleinen Podest schon alles demonstriert wurde. Gerade als beim Gedanken daran, mich dort gleich wehrlos wiederzufinden, die Nervosität in mir hochstieg, brachte mir mein Partner ein Glas Whiskey. Er wies mich mit seiner tiefen, vertrauten Stimme an, in die Garderobe zu gehen. Die Nervosität verwandelte sich schlagartig in Erregung.


In dem engen, mit Fetisch-Klamotten vollgestopften Raum zog ich mich ohne nachzudenken aus. Mein Partner brachte eine Feuchtigkeitscreme mit und rieb mich damit ein, um meine Haut auf die Fesselung gut vorzubereiten. Gerade als seine warme Hand über die Innenseite meiner Oberschenken glitt, vergewisserte er sich noch einmal, ob ich mir sicher sei, gleich mit ihm raus zu gehen. Ich solle mir über die sexuelle Energie im Club im Klaren sein. Wir klärten kurz unsere Erwartungen und er fing an, das Seil vorzubereiten als ich mich mental auf die bevorstehende Erfahrung vorbereitete.


Er nahm mich an den Schultern und führte mich durch einen schweren Vorhang auf das Podest, wo eine Matte bereit lag, auf die ich mich mit ausgestreckten Beinen lag. Ich wusste natürlich nicht, was auf mich zukommt, aber das Vertrauen, das ich meinem Partner entgegenbringe, ist gleichzeitig ein Faktor für die unglaubliche Anziehungskraft zwischen uns beiden. Beim Blick in den Raum sehe ich zehn, vielleicht fünfzehn Männer und stelle mir vor, wie sie hungrig beobachten, wie ich gleich kunstvoll gefesselt werde und mich im Grunde genommen jedem einzelnen von ihnen unterwerfe. Geschützt fühle ich mich nur durch meinen Freund. Mit einem Blick versicherte er sich, dass ich bequem liege und mich wohl fühle.


Von meiner Recherche wusste ich, dass es verschiedene Fesselungstechniken im Shibari gibt. Sie sind alle so angelegt, dass auch energetische Druckpunkte stimuliert werden. Als er anfing, meine Beine miteinander zu verbinden, wusste ich, dass er Futomomo demonstrieren wird. Er legte das Seil über meine Oberschenkel, verband kunstvoll die ersten Schleifen und zog sie fest. Er war offensichtlich erregt von der Textur des Seils und durch das regelmässige Muster, wie es sich elegant um meine Beine wickelte. Er ertastete sinnlich mit den Händen seine Knoten und verbesserte sie, bis sie schliesslich perfekt waren. Mit jedem neuen Knoten schränkte sich meine Bewegungsfreiheit ein doch unsere sexuelle Engergie war buchstäblich entfesselt.


Die Stimmung im Club hat sich spürbar verändert. Die Blicke waren auf uns gerichtet und es herrschte eine Art aggressiver Anspannung. Bei diesen Demonstration ist immer das Thema im Raum, wie man die Zuschauer mit einbindet. Mir kam der Gedanke, dass sich Shibari mit einer zweiten japanischen Praktik, dem Bukkake, gut verbinden liesse. Ich schloss die Augen und stellte mir vor, wie mein Partner sein Kunstwerk präsentiert und die anderen Besucher dazu einlädt, sich das Ergebnis näher anzusehen. Sie standen alle über mir und bewunderten die ästhetische Ausführung der Fesselung während ich mich fragte, was sich in den Fantasien der Männer wirklich abspielte.


Ich war völlig entspannt und genoss meine Position unter ihnen und die meiner gefesselten Beine.






2.378 Ansichten

Comments


bottom of page