Das geheime Verlangen nach sexuellen Begierden und BDSM wird oftmals als pervers oder gar abstossend dargestellt. Verachtende Blicke sprechen für sich und damit ist das Thema schnell vom Tisch. Dabei ist BDSM und auch Cyber-BDSM doch längst in unserer Gesellschaft angekommen. Denn egal ob im realen Leben oder online, diese Art der Beziehung ist weder pervers noch kaltherzig. Im Gegenteil, sie steht für eine tiefe Verbundenheit zwischen den Beteiligten.
Das Eingeständnis der heimlichen Sehnsucht
Du denkst du seist anständig, gar ein Mauerblümchen und dein Sexleben hat nichts, aber rein gar nichts verwerfliches an den Tag zu legen. Tief im innern unseres Gehirns gehen allerdings unkontrollierbare Wünsche vonstatten. Wünsche, welche wir uns im realen Alltag nicht eingestehen wollen. Geheimes Verlangen und erotische Fantasien spielen sich tief in unseren Köpfen ab und das Beste oder Schlimmste daran, sie sind völlig normal und keines Falls verwerflich.
Hinter vielen Köpfen verbergen sich intime Vorstellungen und besonders Frauen träumen sich in Welten voller Unterwürfigkeit und variabler Schmerzen. Sie wünschen sich eine aufregende Mischung aus Anspannung und bedingungsloser Hingabe. Selbstverständlich aus freiwilligen Stücken heraus. Harmlose Fesselspielchen, dominante Anweisungen und der ein oder andere Schlag sind nur der Anfang der Fantasien. Aus Angst vor Scham und Demütigung ist es für viele allerdings undenkbar, diese Wünsche in der Realität auszuleben. Nun heisst es Willkommen in der Welt des Cyber-BDSM.
BDSM findet nicht nur hinter realen Türen gefallen
Schamgefühle und Demütigung verursachen schnell das Gefühl, zur Schau gestellt zu werden. Gepackt von Scham und voller Angst gehen viele ihrem inneren Drang somit gar nicht nach. Sie verdrängen, was tief in ihren Köpfen vorgeht. Doch neben realen BDSM-Beziehungen gibt es eine weitere Welt, um sexuelle Wünsche auszuleben. Die Welt von Chatrooms, Cyber-D/s-Beziehungen und Message Boards.
Mentale Bindung durch Anonymität
Einer der grossen Vorteile, die gegebene Anonymität. Es fällt wesentlich leichter, sich zu öffnen und eine tiefe mentale Bindung zu generieren, wenn man seinen Gegenüber nicht kennt. Cyber-Sessions verlaufen natürlich anders als in der Realität. Jetzt wirst du dich vielleicht Fragen, wo hier der Reiz bleibt. Es ist der Reiz des Unbekannten und Unerwarteten. Der Reiz nicht zu wissen was als nächstes passiert und ebenso der Reiz, dass vieles auf der Grundlage des eigenen Kopfkinos basiert. Aber der wohl grösste Kick ist zu wissen, dass dein Gegenüber ein völlig Fremder ist, der viele Kilometer von dir entfernt ist.
Wie kann eine Cyber-BDSM-Beziehung funktionieren?
Damit eine online BDSM-Beziehung funktioniert, musst du du selbst zu sein. Hab Vertrauen, sei ehrlich und zeige Verlässlichkeit. Damit das Getriebe der Fernbeziehung nicht ins Stocken kommt, ist Kommunikation enorm wichtig. Ganz gleich ob erotische Mails, dominante Telefonate, Facetime-Sessions oder Skype. Zur Not tut es sogar ein Brief, dessen Inhalt jedem Briefträger die Schamesröte ins Gesicht steigen lässt. Denn hier geht es um mehr als nur geheime Vorlieben, sexuelle Fantasien und vorhandene Macken. Hier müssen fehlende Mimik und Gestik ersetzt werden und am Ende sind es nur Worte und Gedanken, welche dich zum Loslassen bringen.
Kinky Anweisungen auf Distanz
Es gibt haufenweise Kinky Anweisungen, welche nur darauf warten ausgesprochen und befolgt zu werden. Ebenso sind Rituale gerne ausgeführte Praktiken. Es geht doch nichts über die Vorfreude der täglichen Facetime-Session. Das Ausführen von Befehlen und Bestrafungen wird in Cyber-BDSM-Beziehungen genaustens dokumentiert und per Foto- oder Video-Beweis festgehalten. Oftmals klappt das Befolgen der Befehle einwandfrei. Anweisungen werden aber nicht immer anstandslos ausgeführt. Wer sich nun fragt - Warum? Der Reiz der Bestrafung ist nicht selten erregender, als umgehend Gehorsamkeit an den Tag zu legen.
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