Bondage ist weitaus mehr als simple Fesselspielchen. Hier geht es um Erotik, Ästhetik, Leidenschaft und selbstverständlich auch die Sexualität. In der heutigen Gesellschaft mehr oder weniger akzeptiert, wird diese Praktik inzwischen hinter vielen geschlossenen Türen praktiziert. Vor allem im BDSM gehört Bondage zum Alltag. Wird der Begriff wortwörtlich übersetzt, heisst er nichts anderes als -Unfreiheit- -Gebundenheit- oder auch -Knechtschaft-. Diese Worte definieren sehr gut, was wir unter Bondage verstehen. Es ist ein Spiel aus Wehrlosigkeit, Kontrolle, Dominanz und Vertrauen. Trotz immer gleichbleibender Basis erlaubt Bondage die eigenen Wünsche und Fantasien einzubeziehen und Fetisch und Co. bleiben nicht aussen vor.
Bondage - eine Welt von Machtgefälle und Vertrauen
Beim Bondage geht es nicht nur darum, den Partner wahllos zu verschnüren und wehrlos zu machen. Viel mehr spielen eine sinnliche Optik, Erotik und sexuelle Aspekte einen wichtigen Part. Es gilt den passiven Part zu fesseln, ohne ihm Schmerzen zuzufügen. Er soll nahezu präsentiert werden, ohne einen Funken Kontrolle über seinen eigenen Körper zu haben. Die Gleichberechtigung wird aufgehoben und das Gefühl des ausgeliefert seins tritt ein.
Vor allem Frauen träumen von Wehrlosigkeit. Alleine der Gedanke daran in Ketten zu liegen oder wehrlos am Andreaskreuz zu hängen, lässt den Puls höher schlagen und löst in vielen Köpfen die reinste Ekstase aus. Es ist ebenfalls der Reiz, die Kontrolle abzugeben. Den eigenen Körper in die Hände einer anderen Person zu geben.
Machtgefühle, Dominanz und Kontrolle bilden den Reiz für den aktiven Part. Es gibt zahlreiche Arten, den passiven Part bewegungsunfähig zu machen. Als Dom unterliegt dir somit die Wahl der Qual, welches Mittel du verwendest, um deine Sub nach deinen Wünschen zu fixieren. Berücksichtige individuelle Vorlieben und Ansprüche. Vielleicht hast du einen bestimmten Fetisch oder bevorzugst ein bestimmtes Material. Auch in der Position hast du freie Hand. Was ist dir lieber? Auf dem Bock, im Bett oder am Andreaskreuz? Sollen Geschlechtsorgane offen liegen und direkt zugänglich sein? Soll deine Sub noch über einen minimalen Bewegungsspielraum verfügen oder komplett fixiert sein? Dies alles liegt in deiner Entscheidung.
Unterschiedliche Variationen des Bondage
Bondage definiert zahlreiche Variationen. Es in verschiedene Kategorien zu packen gestaltet sich daher nicht ganz so einfach. Oftmals sind die Übergänge fliessend und Grenzen lassen sich nicht klar differenzieren. Als grobe Richtlinie wird beim Bondage daher in Zweck und Motivation der Fesselung unterteilt.
Die bekannteste Art des Bondage ist der Zweckbondage. Im Fokus stehen Disziplinierungsmassnahmen, welche am passiven Part durchgeführt werden. Somit zählt Spanking im gefesselten Zustand beispielsweise zum Zweckbondage. Mangelt es einer Sub an Gehorsamkeit, wird gerne auf Halsfesseln zurückgegriffen. Per Ketten und Karabinerhaken lassen sich Hals- und Handfesseln miteinander verbinden. Die Körperspannung wird dadurch enorm gesteigert.
Beim Zierbondage hingegen wird das Augenmerk auf eine sinnliche Ästhetik gelegt. Die Position ist hierbei nicht selten unangenehm und Durchhaltevermögen ist gefragt. Auch beim Folterbondage werden gerne unbequeme oder gar schmerzhafte Stellungen zum Fesseln gewählt. Hier werden keine weiteren Disziplinierungsmassnahmen ausgeübt. Die Fesselung erfolgt in einer zur Schau stellenden Position und verstärkt das Gefühl, ausgeliefert zu sein auch ohne weitere Massnahmen.
Grundvoraussetzung Vertrauen
Während du beim Bondage eine ganz bestimmte Form der Disziplinierung am eigenen Körper spürst, ist das Wohlfühlen und Fallenlassen von enormer Wichtigkeit. Damit spielt das Vertrauen zu deinem Dom eine essenzielle Rolle beim Bondage. Im Vorfeld sollten Fantasien, Wünsche, Vorlieben und auch Grenzen besprochen werden. Doch Vertrauen meint nicht ausschliesslich, dich fallenzulassen, dich in Erregung versetzen zu lassen und dir eine Ekstase nach der anderen zu bescheren. Neben der sexuellen Sinnlichkeit vertraust du deinem Dom auch die Gesundheit über deinen Körper an. Vielleicht hast du schon von "Safe, Sane, Consensual" oder "Risk aware consensual kink" gehört. Jeder gute Dom behält neben Sinnlichkeit und Erotik die Risikominimierung und deine Gesundheit im Fokus.
Fesseln können mit zunehmender Zeit unterschiedliche Auswirkungen auf die verschiedenen Körperpartien haben. Zur Sicherheit der Sub sollte daher vorher ein Safeword vereinbart werden. Dieses verhilft zu einem sofortigen Spielstopp.
Verschiedene Materialien und Hilfen beim Bondage
Ein breit gefächertes Spektrum ermöglichte es, Hilfsmittel und Materialien nach den eigenen Wünschen und Vorlieben zu wählen. Ganz klassisch fällt die Wahl oftmals auf Seile aus Hanf, Jute oder Kunstfaser. Dank der Unnachgiebigkeit und Härte sind Leder oder Metall ebenfalls gerne gewählte Materialien. Vor allem Metall wird als Material zur absoluten Fixierung bevorzugt verwendet. So können beispielsweise Hooks mit einseitig befestigten Kugeln zur Fixierung in unterschiedliche Körperöffnungen eingeführt werden. In Kombination mit Hand- oder Fussfesseln erzielt diese Art des Bondage eine absolute Einschränkung in der Beweglichkeit.
Je nach Setting und BDSM Session können ebenfalls Pranger, Galgen, Andreaskreuz oder Gyn-Stuhl zur Hilfe gezogen werden, um die Sub völlig bewegungsunfähig zu machen. Auch Spreizstangen verhelfen zur kompletten Bewegungsunfähigkeit und legen Geschlechtsorgane ohne jegliche Einschränkung frei. Ist deine Sub für deinen Geschmack zu vorlaut, sorgen Knebel oder komplette Masken für Ruhe. Doch die Möglichkeiten beim Bondage gehen ins Unendliche und neben den bekanntesten Hilfsmitteln werden beispielsweise auch Klebeband, Frischhaltefolie, Vakuumbetten oder Verbandsrollen zur Hilfe gezogen.
Entdecke jetzt neue Facetten deiner Sexualität und chatte anonym, sicher und werbefrei mit tausenden Gleichgesinnten aus deiner Umgebung.
Comments